„der Ort, wo wir leben“: Landschaft und Herkunft in den Gedichten Johannes Bobrowskis und Wulf Kirstens - Lesung, Musik, Gespräch


Den Ort, wo wir leben, umschreibt Johannes Bobrowski als ein merkloses Hinübergleiten von dem, was allmählich aufhört, zu dem, was unbemerkt beginnt. Als eine Zwischenstation im Unterwegssein des Lebens: konkret und ernst wie aller Alltag. Dem wird Vergangenes gegenübergestellt, als Erinnerung und als mahnende Orientierung für das eigene Verhalten in unserer Gegenwart.

Die faszinierend-bildhafte Sprache des 1917 im nördlichen Ostpreußen geborenen Bobrowski hat Wulf Kirsten, der zwei Jahrzehnte später bei Meißen an der Elbe aufwuchs, zum Finden eines eigenen Stils verholfen. Das Werk beider Autoren ist geprägt von der Kindheit in dörflicher Umgebung, von historischen Erfahrungen und von einer eigenständigen Fortführung der naturlyrischen Dichtungstradition. Kirsten, über fünfzig Jahre bis zu seinem Tod 2022 in Weimar lebend, schafft durch die Aufnahme regionaler Wörter und Wendungen ein Archiv vor Ort erlebter Landschaft.

Der Rezitator Martin Stiebert (Jena) und der Literaturwissenschaftler Andreas Degen (Berlin) lesen Gedichte beider Autoren und sprechen über Gemeinsamkeiten und Differenzen. Dazu erklingt Barock-Musik für Gitarre, vorgetragen von Anne Haasch (Weimar).


Zeit: Samstag, 04.11.2023 17:00


Ort: Gemeindesaal der Kirchengemeinde Krölpa


Eintritt : kostenlos


Veranstalter: Internationale Johannes-Bobrowski-Gesellschaft in Kooperation mit dem Thüringer Büro für Literatur und Kunst „Lese-Zeichen“