Ror. Wolf. Lesen. Lesung und Gespräch mit Jan Wilm. Im Rahmen der Ausstellung "ROR WOLF, TRANCHIRER"
Foto: Alexander Paul Englert
Ror Wolf (1932 – 2020) zählt zu den Ausnahmeerscheinungen der deutschsprachigen Literatur. Der Erzähler, Dichter, Hörspielautor und Verfasser einer mehrbändigen „Enzyklopädie für unerschrockene Leser“ bewies in seinen Werken nicht nur seinen fulminanten Ideenreichtum und Sinn für grotesken Humor, sondern besaß eine beeindruckende Vielseitigkeit, die weit über das Schreiben hinausging. Als sein Alter Ego „Raoul Tranchirer“ fertigte Ror Wolf seit Anfang der 1960er-Jahre tausende Bildcollagen, die seine literarisches Werk stets wiedererkennbar illustrieren. Hierfür zerlegte er mit Vorliebe die in Zeitschriften, Lexika und Ratgbern abgebildete bürgerliche Welt der Gründerzeit und arrangierte diese zu surrealen Konstellationen. Ror Wolf schnitt und klebte damit u.a. in der Tradition von Max Ernst und Peter Weiß, erweiterte deren Themen- und Formenspektrum jedoch bedeutend und schuf so einen einzigartigen Bildkosmos.
Der Schriftsteller, Übersetzer und Kritiker Jan Wilm sorgt mit seinem Buch Ror. Wolf. Lesen. für Orientierung in einem der vielseitigsten und außergewöhnlichsten Gesamtwerke der deutschsprachigen Literatur. Wo man mit dem Lesen beginnen sollte und warum man nicht mehr wird aufhören können, verrät der Autor an diesem Abend.
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